Was sind die Ursachen für Mobbing?
Forscht man nach den genauen Ursachen für das Entstehen von Mobbing, so stösst man oft auf Hinweise für eine ungenügende oder überforderte Mitarbeiterführung, Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, oder eine mangelhafte Arbeitsorganisation. Neid und Missgunst bietet ebenfalls einen guten Nährboden für Mobbing.

Wird heute mehr gemobbt als früher?

Diese Frage kann so nicht beantwortet werden. Mobbing gibt es ohne Zweifel schon lange. Der Begriff seinerseits wurde 1993 vom schwedischen Forscher Leymann für ungelöste Konflikte am Arbeitsplatz eingeführt. In unserer Praxis beobachten wir, dass in wirtschaftlich schlechten Zeiten mehr Betroffene bei uns Hilfe suchen. Dies erstaunt nicht, wenn man bedenkt, dass der Druck und Konkurrenzkampf dann grösser und die Möglichkeiten für einen Stellenwechsel kleiner werden.
Wo wird am meisten gemobbt?
Mobbingfälle gibt es nach unserer Erfahrung auf allen hierarchischen Stufen und in allen Branchen. Gemäss einer nationalen Studie des Staatssekretariates für Wirtschaft (SECO) aus dem Jahr 2002 weisen das Gastgewerbe sowie die Tourismusbranche sowie Berufe im Gesundheitswesen einen überdurchschnittlichen Anteil der erfassten Mobbingfälle auf.
Gibt es typische Mobbingopfer?
Im Grunde genommen kann es jeden treffen. Häufig kann bei der Untersuchung von Mobbingfällen festgestellt werden, dass Mobbing aufgrund bedeutender Mängel in der Arbeitsorganisation und/oder in der Führung entstehen konnte. Mobbing kann jedoch Personen speziell treffen, welche sich in sozialen Situationen unsicher verhalten, aufkommende Konflikte zu spät wahrnehmen und Konflikte eher vermeiden.
Was sind die Folgen von Mobbing?
Mobbing hat oft gravierende Folgen, für die Betroffenen ebenso wie für die Betriebe. Die meisten direkt Betroffenen leiden unter depressiven Verstimmungen, Konzentrations- und Schlafstörungen, sinkendem Selbstwertgefühl, Schuldgefühlen etc. Sicher ist, dass die Leistung und Motivation nachlassen und dass die Absenzen infolge Krankheit zunehmen. Fachleute schätzen, dass durch einen Mobbingfall für einen Betrieb Kosten in der Grössenordnung eines Jahressalärs entstehen.
Was empfehlen Sie den von Mobbing Betroffenen zu tun?
Viele Mobbing-Betroffene harren in ihrer belastenden Situation aus und suchen sich – wenn überhaupt - erst dann professionelle Hilfe, wenn sie bereits ernsthafte gesundheitliche Probleme haben. Genau dann ist die Situation am Arbeitsplatz aber meist schon dermassen verfahren, dass auch eine Intervention oder weitere Gespräche kaum mehr Aussicht auf Erfolg haben. Ausharren lohnt sich also nicht! Der Arbeitgeber ist von Gesetzes wegen verpflichtet, Mobbing zu verhindern und zum Schutze der Gesundheit und persönlichen Integrität der Beschäftigten wirksame Vorkehrungen dagegen zu treffen. Wir empfehlen Betroffenen immer wieder, die andere Konfliktpartei möglichst früh auf das Problem anzusprechen. Falls dies nicht zur Vebesserung der Umstände führt, wendet man sich an den direkten Vorgesetzten oder allenfalls an den nächst höheren Vorgesetzten oder den Personalverantwortlichen. Fehlt dazu das Vertrauen oder der Mut, so sollte man sich in jedem Fall an eine spezialisierte Beratungsstelle wenden. Ziel dabei ist, die eigene Situation zu analysieren und weitere Schritte zu planen. Unser Team ist mit Ärzten, Psychotherapeuten, Coaches und Anwälten vernetzt, an die Betroffene bei Bedarf weitervermittelt werden können. Daneben ist zweifellos auch die Unterstützung im privaten Umfeld von grosser Bedeutung.
Was kann ein Vorgesetzter tun, der merkt, dass einer seiner Mitarbeiter gemobbt wird?
Den Vorgesetzten empfehlen wir, so früh wie möglich einzuschreiten und die Situation zu klären. Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, welche im Gesetz verankert ist (OR Art. 328) erfordert dies zwingend. Allenfalls kann es auch sinnvoll sein, eine externe Fachperson in Form eines Supervisors/Coaches/Mediators beizuziehen. Das Ignorieren von Mobbing kann längerfristig verheerende Folgen haben - sowohl für den Betrieb als auch für die Betroffenen.
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